Sewing.Nähen

Altbekanntes neu entdeckt oder: der dritte Anlauf

Noch heute erinnere ich mich daran, wie ich oft neben der Nähmaschine meiner Mutter saß und ihr zu sah, wie sie aus Stoffen Kleidungsstücke zauberte. Sie nähte ziemlich viel, damals, so 1960 – 1980. Mit Sicherheit weniger aus dem Grund, einzigartige Kleidung herzustellen sondern eher aus spar-technischen Aspekten.

Vielleicht war es für mich daher im Alter zwischen 16 und 19 ganz normal, mir Klamotten selbst zu nähen. Bleistifthosen waren damals ganz „in“. Elasthan aber noch gar nicht …. an große, bunte Muster kann ich mich gut erinnern. Stoff gab’s an vielen Ecken – sogar im großen Kaufhaus. Billigläden waren eher rar H & M, KiK & Co. kamen erst viel später. Internet gab’s: GAR NICHT! Jaaa …(ups) Ich kenne noch das Leben vor Internet.

Damals war es mehr so ein: „Freestyle-Nähen“, einfach Rechtecke ausschneiden, hinhalten, zusammennähen … meist passte es dann irgendwie – wahrscheinlich waren die Ansprüche auch nicht sooo hoch. Lieblingsstücke waren gemusterte Hosen und man strickte schnell mal den passenden Pullover. Überall: in der Schule, an der Bushaltestelle, vor dem Fernseher wurde gestrickt. Das war cool.

Mit dem ersten Job, samt Nebenjob blieb dann weniger Zeit für’s Nähen und es war noch viel cooler, fertige Kleidung der „bestimmten“ Marken zu haben.

Erst 20 Jahre später, so mit 40, als ich merkte, es hat sich unglaublich viel auf dem Stoff- und Nähmarkt getan, habe ich mich wieder für’s Nähen interessiert. Auf einmal fand ich es sehr (wieder) spannend, eigene Kreationen zu entwerfen und verwirklichen. Dazu gönnte ich mir dann auch einige Nähstunden, hatte eine Weile Spaß daran aber nach etlichen Misserfolgen, wenig guter Stoffauswahl (oft war in den Stoffläden nicht ausgezeichnet um welche Materialien es sich handelt und 100 % Kunstfaser mochte und mag ich nicht vernähen) und letztlich auch Geburt meiner Tochter und Wiedereinstieg ins Berufsleben landete die Nähmaschine wieder in den Keller.

So …. und jetzt, 10 Jahre später nehme ich den dritten Anlauf. Nähmaschinen entstaubt, Stoffe heraus gekramt, Internet durchstöbert. Wow! Da hat sich nochmals richtig was getan! Viele einfache, tolle Schnitte ganz verständlich erklärt. Viele Frauen, die auf Blogs ihre Werke zeigen und mich inspirieren. Eine richtig tolle Mode, die da online zu sehen ist! Nähen ist voll angesagt! Und: Es gibt mittlerweile richtig tolle Stoffe (Bio, 100 % Naturfasern!) Teilweise entworfen von den (Hobby)-schneiderinnen, die das durch’s Bekanntmachen im Internet zum Hauptberuf machen konnten. Gesichter zu den Stoffen und Schnitten. Das ist spannend! Und motivierend! Und inspirierend! Auch beim Nähen gibt es viele technische Neuerungen, die manches vereinfachen. Und so kommen die ersten Erfolge. Nicht alles für den Mülleimer – sondern Lieblingsstücke, die gerne getragen werden, aus qualitativ hochwertigen Stoffen.

Und weil mich die verschiedenen Nähblogs so bereichern und ich den Ideen- und Info-Austausch so toll finde, habe ich mir vorgenommen ab sofort an diese Community was zurückzugeben. Vielleicht interessiert und profitiert „da draußen“ ja jemand von meinen Nähgeschichten. Somit sauge ich nicht nur Infos raus – sondern kann ein klein wenig zurück geben. Die Geschichten einer Nähanfängerin, bzw. -Wiedereinsteigerin: Erfolge und Misserfolge

Well-familiar re-discovered.
Or: The third attempt.
Even today I still remember how I often sat next to my mother’s sewing machine and saw her conjure clothes from cloth. She sewed quite a lot in the years 1960 – 1980. Certainly less for reasons to create „unique handmade clothes“ but rather for money savings aspects.

Perhaps this is the reason why it was quite natural for me to sew clothes myself at the age of 16 to 19. Pencil trousers were quite „in“ then. Elasthan not at all …. large, colorful patterns, I remember well. There was fabric to buy at many places – even in the big department stores. Clothes discounters like H & M, KiK & Co. came much. Internet: NOT AT ALL! Yeah … I almost cannot believe it by myself: I still know life before Internet.

At that time I did something that was more like: „Freetyle sewing“. I simply cut out rectangles, hold it to my body and sew it together … it fitted somehow. My favorite pieces were trousers with big patterns So very 80th. I knitted quickly the matching sweater to the colorful pants. Everywhere: at school, at the bus stop, in front of the TV: we were knitting. That was cool!

With the first job there was less time for sewing and it was much cooler to have finished clothes of the „certain“ brands anyway.

Only 20 years later, at the age of 40, when I realized there was a lot going on the sewing market, I came back to this hobby again. Suddenly, I found it very exciting to create my own designs! I also enjoyed a few sewing lessons. But after some failures and due to a very limited selection of fabrics (often the materials were 100% synthetic and I do not like to sew with minor quality) and last but not least the birth of my daughter and re-entering into the working life I brought the sewing machine back into the cellar.

So …. and now … ten years later, I take the third run. Sewing machines de-dusted, fabrics out of the drawers, Internet surfing. Wow! There has really been something going on again! Many simple, great patterns well explained. Many women who show their works on blogs and inspire me. A really wonderful fashion, which can be seen online! Sewing is hip and popular! And: there are now really great fabrics (organic, 100% natural fibers!) Partially designed by the (hobby)tailors who could make the hobby to a main profession by advertising on the Internet. Now I do have “faces” behind the fabric designs and patterns. This is so fantastic! And motivating! And inspiring! There are also many technical innovations for sewing, which simplify many things. And so the first successes come. I now do not sew only for the trash can – but make favorite pieces, which I happily wear and love the high-quality fabrics.

Because I feel enriched by the various sewing blogs and I find many ideas, information and inspiration, I have set myself to return a bit to this community. Perhaps some people out there are interested to see work from a “(re-)beginner” and take profit from my sewing stories. I do no longer absorb like a sponge from all those who take the time to publish their stories on the Internet but can give a little bit back to the community.